Vorbereitung auf PRIIPs 2023

Wenn Sie als Kapitalverwaltungsgesellschaft in der EU oder im Vereinigten Königreich Publikumsfonds für Kleinanleger verwalten, befassen Sie sich derzeit vermutlich intensiv mit der PRIIPs-Verordnung der Europäischen Kommission (EK). Die 2018 verabschiedeten technischen Regulierungsstandards (Regulatory Technical Standards, RTS) zur PRIIPs-Verordnung enthalten Regeln, die Fondsmanager bei der Erstellung von Basisinformationsblättern (Key Information Documents, KIDs) für verpackte Anlageprodukte für Kleinanleger und Versicherungsanlageprodukte (PRIIPs) befolgen müssen. Die überarbeiteten RTS der EK vom 7. September 2021 sehen vor, dass alle Manager eines OGAW-Fonds (Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren) spätestens Anfang 2023 die Umstellung von OGAW- auf PRIIPs-Basisinformationsblätter vollziehen.

  

Die Verordnung stellt Kapitalverwaltungsgesellschaften vor eine Reihe von komplexen Herausforderungen mit engen Fristen.

 

Anfang des Monats nahmen wir an einer Expertenrunde teil, in der wir detailliert darauf eingegangen sind, wie sich Unternehmen im kommenden Jahr auf PRIIPs vorbereiten können. Tamara Vazquez Ruiz, Financial Services Team Lead bei RWS, sprach mit Ronan Brennan, Chief Product Officer bei Compliance Solutions Strategies, Sara O'Reilly, Partner bei Mason Hayes & Curran LLP, und Mark Sherwin, Senior Advisor, Financial Reporting bei der Investment Association. Diese Führungskräfte sind mit den Entwicklungen in der Branche vertraut und stellten die Tipps und Problembereiche vor, die Manager:innen im kommenden Jahr berücksichtigen sollten.

 

Hier sind unsere wichtigsten Erkenntnisse aus der Veranstaltung.

Die Entscheidung der EK, den Anwendungsbeginn der RTS um insgesamt zwölf Monate zu verschieben, könnte bei Kapitalverwaltungsgesellschaften den Eindruck erwecken, dass sie reichlich Zeit zum Erfüllen der zahlreichen Anforderungen hinsichtlich der Datenerfassung und Berichterstellung haben. Die weiteren sechs Monate schaffen zwar dringend benötigten Spielraum, aber die Expert:innen sind sich einig: Ohne einen klaren, effizienten und strategischen Plan sind diese zwölf Monate schnell vorbei.

 

So sieht die Verordnung beispielsweise eine Änderung der Mindestmenge an historischen Daten vor, die offengelegt werden müssen. Anstatt der Daten für die letzten zwei Jahre müssen die Kapitalanlagegesellschaften nun historische Daten für mindestens zehn Jahre bereitstellen. Die Komplexität und der Umfang der damit verbundenen Arbeit sind leicht zu unterschätzen, daher empfiehlt es sich, schon jetzt mit dem Zusammentragen dieser Daten zu beginnen.

Die Einhaltung der EU-Verordnungen erfordert stets ein gewisses Maß an Komplexität, denn alle erforderlichen Dokumente müssen in allen Sprachen der jeweiligen Länder verfügbar sein – und das ist beim Vertrieb von Produkten in 27 EU-Mitgliedsstaaten ein großes Unterfangen. Geringfügige Unterschiede in den Vorschriften der EU und des Vereinigten Königreichs haben zu weiteren Komplikationen geführt, mit denen sich die Fondsmanager:innen auseinandersetzen müssen.

 

In der EU entfällt durch die neue Verordnung das OGAW-KIID. Im Vereinigten Königreich ist das jedoch nicht der Fall. Anlagegesellschaften, die EU-Produkte auch im Vereinigten Königreich vertreiben, müssen für Kund:innen in der EU auf PRIIPs-KIDs umstellen und gleichzeitig OGAW-KIIDs für Kund:innen im Vereinigten Königreich beibehalten. 

 

Auch hier gilt: Aufgrund der zusätzlichen Komplexität sollten Anlagegesellschaften, die grenzüberschreitend agieren, frühzeitig mit dem Erstellen der erforderlichen Unterlagen beginnen.

27 Mitgliedsstaaten, 24 offizielle Landessprachen: Übersetzungen sind zur Einhaltung der EU-Verordnung unerlässlich. Darüber hinaus erfordert die Übersetzung vertraulicher Inhalte mit absoluter Genauigkeit den Einsatz eines kompetenten und erfahrenen Übersetzungspartners.

 

Die Umstellung von OGAW-KIIDs auf PRIIPs-KIDs wird zu großen Inhaltsvolumen führen, die in Einklang mit den EU-Verordnungen für Formulierungen und Terminologie übersetzt werden müssen. Zahlen und Texte müssen lokalisiert werden. Dabei gibt es keine Toleranzen – alles muss zu 100 Prozent fehlerfrei sein, denn andernfalls drohen Verwarnungen, Geldbußen und Reputationsschäden.

 

Um angesichts großer Übersetzungsvolumen die Genauigkeit und Compliance zu gewährleisten, müssen Unternehmen einen hochgradig effizienten Übersetzungsprozess einhalten. Wer meint, man könne OGAW-KIIDs einfach zum Erstellen der PRIIPs-KIDs wiederverwenden, der irrt. Die Texte sind grundverschieden und können nicht einfach kopiert und eingefügt werden.

 

Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen und angesehenen Übersetzungspartner kann zu erhöhter Effizienz führen. Bei RWS können wir beispielsweise vorbereitete Translation Memorys und Terminologieglossare nutzen, um den Übersetzungsprozess zu beschleunigen. Wir können einen Content Audit durchführen, um Überschneidungen zwischen den verschiedenen erforderlichen Unterlagen zu erfassen, die Unternehmen bereitstellen müssen, und mehrere Inhaltsmodule gleichzeitig aktualisieren. Dadurch sparen unsere Kunden Zeit. Darüber hinaus können wir durch die Kombination von maschinellen und vom Menschen gesteuerten Übersetzungs-Workflows sowohl die Effizienz als auch die Qualität optimieren. Unsere robusten Engines für maschinelle Übersetzung unterstützen die Arbeit fachkundiger und erfahrenen Übersetzer:innen mit umfassender Kenntnis des Finanzdienstleistungssektors.

Die Vorbereitung auf die PRIIPs-Umstellung ist komplex, aber Sie sind dabei nicht auf sich allein gestellt. RWS ist auf die Übersetzung von Fondsmanagement-Inhalten in jedem Format und in jeder Sprache spezialisiert. Wir arbeiten schon lange mit führenden Finanzdienstleistungsunternehmen zusammen und helfen Ihnen gerne bei der Vorbereitung und Durchführung der komplexen Aufgaben, die vor Ihnen liegen.

 

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie wir Ihnen bei der Umstellung von OGAW-KIIDs auf PRIIPs-KIDs helfen können, lesen Sie unsere Lösungsübersicht oder wenden Sie sich an unser Team, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.